Green-Flags – daran erkennst du einen guten Breathwork Facilitator
Breathwork ist das Yoga von vor 20 Jahren. Yes! Ich bin überzeugt, dass es irgendwann genauso normal sein wird, zum Atmen auf die Matte zu gehen wie für Asanas. Doch die Intensität ist eine andere: Eine Deep Dive Atemsession kann eine herausfordernde Erfahrung sein, bei der Teilnehmende mit starken Emotionen oder Empfindungen konfrontiert werden können. Das ist zwar Ziel der Sache, sollte aber in einem möglichst sicheren Raum und gut begleitet stattfinden. Deshalb: Augen auf bei der Facilitator-Wahl. Hier kommen 5 gute Gründe, die für eine:n Facilitator sprechen.
Green Flag #1: Aufklärung über Kontraindikationen
Auch wenn transformatives Atmen eine sichere Praxis ist, ist es dennoch nicht für jede:n zu empfehlen, etwa bei Herz-Kreislauferkrankungen, Epilepsie, erhöhtem Augeninnendruck, Schwangerschaft und weiteren. Welche das sind, erfährst du hier. Auch je nach Nervensystemzustand kann es sein, dass eine Breathwork-Session mit der Technik des verbundenen Atems gerade nicht das Richtige für dich ist. Vielleicht aber zu einem späteren Zeitpunkt, zum Beispiel wenn deine Atmung im Alltag durch ein Atemcoaching funktionaler geworden und damit dein Nervensystem in einen regulierteren Zustand kommt.
Green Flag #2: Traumasensibles und Nervensystem-informiertes Arbeiten
Im Breathwork, wie auch in vielen anderen Settings, bei denen Coaches oder Therapeut:innen mit Menschen arbeiten, sollte ein Bewusstsein über Trauma vorliegen. Denn die allermeisten von uns sind oder waren im Leben bereits mit Situationen konfrontiert, die unsere Kapazitäten überstiegen haben (Geburtstrauma, Bindungstrauma, Entwicklungs- oder Schocktrauma). Etwas, was für die eine keinerlei Herausforderung darstellt, kann für den anderen deshalb ein Trigger sein – und das sollte in der Arbeit Berücksichtigung finden. Denn im Breathwork geht es darum, die Erfahrung zu machen, in einem sicheren Rahmen dem eigenen Unterbewusstsein zu begegnen. Zu einem trauminformierten Arbeiten gehört dementsprechend etwa, dass körperliche Berührungen nur nach Absprache und Zustimmung stattfinden oder immer Optionen gegeben werden, statt einer one fits all Lösung. Im trauminformierten Breathwork nach Intesoma® arbeiten wir daher zum Beispiel mit der Dreigangschaltung beim Atmen – nicht für jede:n passt die Mundatmung.
Green Flag #3: Fundierte Ausbildung
Hast du auch schon mal gehört, dass die starke Atmung während des Conscious Connected Breathings gesund sein soll, weil wir dabei so viel Sauerstoff aufnehmen? Das Gegenteil ist der Fall! Die temporäre und bewusst eingesetzte Hyperventilation sorgt dafür, dass weniger Sauerstoff in deinem Körper zur Verfügung steht, weil sehr viel CO2 abgeatmet wird. Ein Breathwork Facilitator sollte sich mit den biochemischen und -mechanischen Zusammenhängen der Atmung auskennen, zum Beispiel in puncto Sauerstoff und CO2. Idealerweise wird nach der Session dann eine regulierende Atempraxis eingesetzt, um sowohl den CO2-Spiegel wieder auszugleichen und auch das Nervensystem wieder zu regulieren. Breathwork ist nichts, was man mal eben so in einer Woche lernen kann. Mehr zu meiner 400-Stunden-Ausbildung erfährst du hier.
Green Flag #4: Keine Fotos oder Aufnahmen von Prozessen
Eine Atemreise ist eine sehr intime Erfahrung, die einen möglichst sicheren Rahmen benötigt. Wir wollen mit dem Unterbewusstsein arbeiten und dafür möglichst die kontrollierende Seite in uns loslassen. Das gelingt nicht, wenn Teilnehmende wissen (oder befürchten müssen), dass sie bei ihrer Atemsession aufgenommen werden, zum Beispiel weil die Facilitator diese Bilder fürs eigene Marketing einsetzen möchten. I get it, Breathwork ist nicht unbedingt selbsterklärend, wenn wir noch nie etwas davon gehört haben. Und wir wollen es Menschen, die offen sind, das Atmen auszuprobieren, gerne möglichst nahbar machen. Dennoch sind Bilder von Prozessen für mich ein absolutes No Go – und meine Fotos deshalb allesamt gestellt.
Green Flag #5: Begleitet den gesamten Prozess
Ein guter Breathwork Facilitator informiert dich vorab ausführlich darüber, warum wir Breathwork einsetzen, wie die Atemtechnik funktioniert, was dir bei einer Session begegnen kann und gibt dir Optionen, damit du dich in deiner Erfahrung möglichst sicher fühlen kannst. Idealerweise ist vorab Zeit für Fragen, die geklärt werden können, egal ob online oder in Präsenz geatmet wird. Außerdem kann dir ein Facilitator Tipps geben, was du für die Session bereithalten solltest, zum Beispiel eine Augenmaske, ein paar Kissen und Decken oder Lippenbalsam, das deine Lippen später im Prozess vor Austrocknung schützt.
Hinterher steht er oder sie dir für Fragen zur Verfügung und gibt Tipps zur Integration und Erdung. Denn die Erfahrung endet nicht mit dem letzten Atemzug auf der Matte, sondern es können sich auch Stunden oder Tage danach noch Emotionen oder Sensationen zeigen.